Roboter lagern Bergkäse ein

Erweiterung: Die Allgäu Milch Käse eG investiert vier Millionen Euro in eine neue Reifehalle. Produktion in Kimratshofen wird ausgeweitet

Kimratshofen „Dieses Projekt in einer schwierigen Phase der Milchwirtschaft umzusetzen, erforderte schon einigen Schneid“, sagt Hermann Breher. Vier Millionen hat er als Vorstandsvorsitzender des genossenschaftlichen Betriebs „Allgäu Milch Käse“ in ein neues, hochmodernes Bergkäselager in Kimratshofen investiert.

Die Erweiterung war nötig geworden, weil reifelagerdas alte Lager durch die gestiegene Nachfrage nach traditionell geschmierten Käsesorten an seine Kapazitätsgrenze gestoßen ist. „Statt der bisher produzierten 1500 Tonnen im Jahr können wir nun 3500 Tonnen geschmierten Käse produzieren. Das entspricht etwa der Menge, die sonst im gesamten Allgäu hergestellt wird“, freut sich Geschäftsführer Hubert Dennenmoser bei der Einweihung nach einem Jahr Bauzeit. Die Besonderheit an dem acht Meter hohen, 1200 Quadratmeter umfassenden Reifelager ist, dass es ohne menschliches Eingreifen funktioniert – die Ein- und Auslagerung der viereckigen Käseblöcke erfolgt mittels robotergesteuerter Gabelstapler.

Künftig kann die Käserei neben den bekannten Berg- und Rahmkäsesorten, die zum Teil unter dem Namen „Allmikäs“ vertrieben werden, als einziger deutscher Hersteller auch Raclettekäse herstellen. Neue pikante Sorten befinden sich noch in der Erprobungsphase. Innovation ist laut Dennenmoser auch dringend notwendig: „Will man als Käserei in dieser schwierigen Marktsituation überleben, muss man Nischen finden“. Mit Hilfe der millionenschweren Investition, die von der EU und vom Freistaat Bayern mit bis zu 750 000 Euro bezuschusst wird, will der Käsereibetrieb diese Nischenpräsenz weiter ausbauen. Man konzentriere sich dabei auf die Verarbeitung von Bergbauern-, Bio-, und Heumilch in Premiumqualität. „Diese hochwertigen Produkte sind geringeren Preisschwankungen ausgesetzt, was auch den Bauern nützt, die uns beliefern“, sagt Dennenmoser.

Das nächste Projekt in Kimratshofen soll im kommenden Frühjahr fertiggestellt werden: Dann entsteht ein Lager für Quark.

 

Quelle: Allgäuer Zeitung, 03.09.2016 – Von Benedikt Siegert – Mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung
Foto:  Roland Sossna

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